Spiritualität, Hochsensibilität & Bindungstrauma
... und wie sie zusammenhängen können. Kennst Du Menschen, die sich in der Natur oder mit Tieren wohler oder sich eher mit Gott verbunden fühlen als mit anderen Menschen? Dann kann es gut sein, dass sie sich durch frühe Schock- oder Beziehungstraumen auf der Welt nie richtig willkommen gefühlt haben und daraus im Glauben herangewachsen sind, dass dies hier ein kalter, liebloser Ort sei. Da sie früh gelernt haben andere als Bedrohung zu erleben, suchen diese Menschen lieber Erfahrungen der Verbundenheit auf sogenannt spirituelle Art. Den Schmerz, den sie in ihrem Leben erfahren haben, treibt in ihnen die Frage an nach dem Sinn und macht sie oft zu spirituell Suchenden. Als solche sagen sie sich, dass sie letztlich doch geliebt würden - wenn nicht von anderen Menschen, dann auf jeden Fall von der Schöpfung und Gott. Oft verfügen diese Menschen über ausserordentlich feine Wahrnehmungen und sind für alle Arten von Reizen sehr sensibel - im Positiven wie im Negativen, im Schönen wie im Schmerzhaften. Da sie nie voll und ganz verkörpert haben, verfügen sie über Zugang zu energetischen Informationen, für die weniger Traumatisierte oft nicht im gleichen Masse empfänglich sind. Sie können recht ausgeprägte übersinnliche Fähigkeiten und energetische Antennen für das haben, was in Menschen, Tieren und ihrer Umgebung vor sich geht. Dabei kann es ihnen so vorkommen, als würde in ihnen alles ineinanderfliessen und die Gefühle anderer könnten ungefiltert in sie eindringen. Auch sind sie nicht gut in der Lage, Umweltreize auszufiltern und reagieren höchst empfindlich auf Licht, Geräusche, Umweltbelastungen, elektromagnetische Strahlungen, Berührunge usw. Ganz egal wie alt diese Mensch sind, oft fühlen sie sich wie ein verängstigtes Kind in einer Erwachsenenwelt und suchen aufgrund ihrer kaum ausgebildeten und wenig scharf umrissenen Identität oft Halt in einer Rolle. --- Aus „Entwicklungstrauma heilen: Alte Überlebensstrategien lösen - Selbstregulierung und Beziehungsfähigkeit stärken - Das Neuroaffektive Beziehungsmodell zur Traumaheilung NARM“ Buch von Aline LaPierre und Laurence Heller, S. 60
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Das ‚Problem‘ ist nicht das Problem, das Problem ist unsere Perspektive auf das ‚Problem‘. Und diese Perspektive wird meist unbewusst durch den jeweiligen Zustand unseres Nervensystem automatisch festgelegt. Dabei kennt unser Nervensystem gemäss der Polyvagal-Theorie von Porges die drei Grundzustände Kampf/Flucht, Erstarrung oder Soziale Verbundenheit/Interaktion (engl. social engagement system SES) und Mischformen davon. Das ‚Autonome Nervensystem‘ heisst so, weil es vieles autonom macht, also unabhängig und ohne unser zutun, frei von unserem Willen, nach seinen eigenen Gesetzen. Diese Gesetze wurden bezüglich unserer ‚Probleme’ bereits sehr früh mit der Perspektive des überforderten Nervensystem eines Säuglings und Kleinkindes in uns niedergeschrieben, nicht nur im Geist, wie viele meinen, sondern auch im Körper, z.B. in den Häuten wie Zwerchfell, Hirnhaut usw. aber auch Knochen, Knochenmark udgl., also in den allertiefsten Schichten.
Die gute Nachricht ist, dass diese Gesetze heute als Erwachsene umgeschrieben werden können, allerdings – und das ist wichtig zu verstehen – nicht mit Willenskraft, auch nicht auf der Verhaltensebene, nicht auf kognitiver Ebene und nicht auf spiritueller Ebene … für viele eine Ernüchterung.Es geht durch neue Erfahrungen im sicheren Kontakt. Neue Erfahrungen im sicheren Kontakt bedeutet zu erfahren wie es ist, wenn durch die Co-Regulation eines anderen Menschen die Änderung des aktuellen eigenen Nervensystem-Zustandes von Kampf/Fluch bzw. Erstarrung zum Zustand von Sozialer Verbundenheit/Interaktion erfahren wird. Damit einher geht immer (‚wie von selbst’) ein Perspektivenwechsel, ohne dass am ‚Problem’ etwas ändert. Das darf dann als Erwachsenenperspektive bezeichnet werden, also aus Sicht heute und hier betrachtet, ohne Verzerrungen. Wir erfahren also genau das Gegenteil von dem, was sich als ‚Problem’ zeigte. Das System erfährt und lernt, dass es mit Ändernmüssen, Tun, Handeln usw. aufhören kann – alles Strategien im Zustand Kampf/Flucht und Erstarrung – und neuerdings der Zustand von Soziale Verbundenheit/Interaktion vollkommen ausreicht. Welch Befreiung, welch Erleichterung! Der Forscher Donald Hebb hat das anhand der synaptischen Übertragung zwischen Nervenzellen schon 1949 nachgewiesen:
"Je häufiger im Nervensystem zwei Erfahrungen zusammen kommen, umso eher werden sie miteinander verschaltet." "What fires together, wires together." wurde als Hebb’sche Regel bekannt. Je häufiger also eine Nervenzelle A gleichzeitig mit Nervenzelle B aktiv ist, umso bevorzugter werden die beiden Nervenzellen aufeinander reagieren. Dies erklärt, warum bei uns manchmal Dinge zusammen aktiv werden, die heute eigentlich gar nicht zusammen gehören, zum Beispiel Kontakt zu einer Person und gleichzeitig unerklärliche Angst vor unangenehmen Erfahrungen. Dies geschieht, wenn unser System diese Erfahrung früher bereits oft genug gemacht hat, auch wenn wir das nicht mehr wissen, vor allem in der frühen Kindheit. Damit ist zum Glück auch der Ausweg daraus vorgegeben - vom Prinzip her einfach: wiederholt neue, sichere, für uns heute wünschenswerte Erfahrungen machen, welche die heute bevorzugte gegenseitige Aktivierung entsprechender Nervenzellen stimuliert. Das kann man als ein Up-date für das Nervensystem bezeichnen oder kurz Heilung. „Hast du mal einen Tipp, wie ich mein Trauma auflösen kann?“
Tipps einholen, Verhaltensänderungen anstreben, gute Ratschläge, mit eisernem Willen sein Trauma auflösen? So geht das nicht … . Es ist notwendig bis zu einem gewissen Grad selber zu verstehen, was Trauma ist, um überhaupt erst einmal zu wissen, wo man steht, in welcher Situation man sich befindet. Denn wie soll ich mir die richtige Hilfe suchen, wenn ich überhaupt noch nicht verstanden habe worum es im Kern geht? Leider ist unsere Psychotherapie-Szene noch davon entfernt, diese Orientierung bieten zu können. Es gibt zur Zeit nur wenige Therapeuten, die
Ich empfehle für diese Kontextbildung den Bestseller „Der Vagus-Schlüssel“ intensiv zu studieren. Wer sich noch tiefer einarbeiten möchte, dem sei das NARM-Buch "Entwicklungstrauma heilen" von Laurence Heller und Aline La Pierre empfohlen. Zusammengefasst kann man sagen, Trauma besteht aus 2 Komponenten:
Was ist nun genau der Unterschied zwischen: a) Selbsthilfe, Tipps und Tricks, Ratschlägen, Versuchen durch willentliche Anstrengung und anderes Verhalten sein Leiden aufzulösen b) spirituellen Methoden um das Leiden zu transzendieren und c) echter Traumatherapie? Im ersten Fall a) Selbsthilfe, Tipps und Tricks befinden wir uns auf der Ebene von Tun, Machen, Ändern, Handeln. Dies kann nicht zur Lösung führen, weil dort gar nicht die Ursache ist. Tun, Machen, Ändern, Handeln hat *nichts* mit der Beziehungsebene zu tun, sondern mit der Änderung von eigenem Verhalten und äußeren Umständen. Auf dieser Ebene lassen sich Probleme lösen, die sich auch dort befinden, z.B. ein Auto reparieren, die Wohnung verschönern usw. Im zweiten Fall b) spirituellen Methoden sind wir noch weiter von der Ursache entfernt und wollen durch einen Ebenenwechsel dem Ganzen entkommen, ohne uns überhaupt damit oder gar mit dem wirklichen Kern der Probleme zu beschäftigen. Es spricht nichts dagegen, neue Dimensionen zu erkunden, aber es ändert nichts. Dies kann eine wertvolle Ressource sein, jedoch wird es niemals eine Lösung bringen. Selbst Erwachen und Erleuchtung löst das Problem nicht, genausowenig wie Erwachen und Erleuchtung ein gebrochenes Bein heilt oder einen Rohrbruch im Keller repariert. Wenn ich ein Problem im 3. Stock eines Hauses habe und versuche die Dachterrasse zu finden, um die Sonne zu genießen ist das gut und schön, ändert aber im 3. Stock nichts und irgendwann werde ich dem was dort nicht gelöst ist wieder begegnen (müssen). Was ist nun im Gegensatz dazu c) echte Traumatherapie Gute Traumatherapie zielt immer auf die Auflösung von Entwicklungs- und damit Bindungstrauma. Wirkliche Traumatherapie hilft dem Klienten NICHT, sein Verhalten zu ändern, sie hilft ihm NICHT dabei überhaupt irgendetwas zu ändern … sondern sie hilft dem Klienten NEUE ERFAHRUNGEN IM KONTAKT zu machen, was langfristig zu einer erweiterten Beziehungsfähigkeit führt! Das ist der entscheidende Punkt. Neue Erfahrungen im Kontakt bedeutet eben NICHT, dass der Klient etwas ändern müsste, sondern genau das Gegenteil, dass er nach und nach erfährt, dass er mit dem ständigen Ändernwollen, Tun, Machen, Leisten usw. AUFHÖREN kann. Die ERFAHRUNG, dass er Stress/Erstarrung/Kampf-/Fluchtbereitschaft und Manipulation loslassen kann und er TROTZDEM beim Therapeuten willkommen ist! Was heißt das konkret? Nichts weiter, als dass der Klient erlebt, dass er MEHR seiner GEFÜHLE in der Therapie (und später auch außerhalb davon) mitteilen kann, ohne dass etwas Schlimmes oder gar Lebensbedrohliches passiert. Dabei geht es vor allem um Gefühle IN BEZUG ZUM THERAPEUTEN und später generell in Bezug zu dem Menschen, mit dem ich gerade in Kontakt bin. Das hat etwas mit ERLEBEN, GEFÜHLEN und vor allem mit KOMMUNIKATION zu tun. MITTEILEN VON DEM WAS DA IST ist das GEGENTEIL von Ändern, Machen, Tun und Wollen. Das Prinzip ist einfach, die Arbeit als Therapeut jedoch komplex und für den Klienten eine Herausforderung, da es eben nicht nur den Teil in ihm gibt, der Heilung und Transformation möchte, sondern auch den anderen Teil, der das nicht möchte! Bisweilen ist dieser Teil auch stärker und „gewinnt“, sodass die Therapie (= tiefe Begegnung) scheitert. Am Anfang wird Distanz und Pseudokontakt als Sicherheit erlebt. Am Ende der Therapie ist es genau umgekehrt, Verbindung ist das was wirklich ein Gefühl von Sicherheit gibt. Diese neuen Erfahrungen kann man jedoch nicht selber, ohne professionelle Hilfe, machen, da man ab einem bestimmten Grad von Traumatisierung gar nicht weiß, was man von sich NICHT mitteilt. Das ganze Leben ist darauf aufgebaut, genau das auszublenden und nicht sehen zu können. Damit hat der Betroffene sich in der Kindheit stabilisiert. Heute ist es die für ihn unsichtbare URSACHE des Leidens. Hier ist Hilfe von Außen zwingend erforderlich. Das Leiden heute sind nicht die Erfahrungen aus der Vergangenheit, daher ist ein Ausgraben vergangener Erlebnisse überflüssig. Es gibt nur das, was derjenige JETZT unbewusst im Kontakt von seinen Gedanken, Gefühlen und Körperzuständen nicht kommuniziert. Daher: Probiere zunächst mit dem Wissen, Videos, dem Ehrlichen-Mitteilen, mit dem Selbsthilfenetzwerk und den Büchern deine Situation zu lösen. Wenn das nicht reicht und du nicht weiterkommst, suche dir mit dem Verständnis, was du dir erarbeitet hast, einen guten Traumatherapeuten, zum Beispiel NARM-Therapeuten. Sei dir gewiss, eine Lösung und Transformation ist möglich. Suche solange bis du den Menschen gefunden hast, mit dem du von Anfang an, in der ersten Sitzung bereits, eine völlig neue und positive Erfahrung machst!
Worum geht es wirklich?
Von Gopal Norbert Klein, Heilpraktiker für Psychotherapie, Traumatherapeut und Sachbuch-Bestsellerautor, Text von mir gekürzt und leicht angepasst. Original: https://www.traumaheilung.net/discussion-topics/warum-man-mit-tipps-und-verhaltensaenderungen-kein-trauma-aufloesen-kann/?fbclid=IwAR3ihyax9C6jFqBeAU49rzIA91kHxArr3maV3IoAd8sgix0BXm72wE-aPFM Neuroregulation ist mit Sicherheit einer der am meisten unterschätzten und ignorierten Schlüssel zum unternehmerischen Erfolg.
Denn für Unternehmer, Inhaberinnen und Selbständige gibt es einen Schlüssel für den Erfolg, der nur allzu leicht übersehen wird: die Fähigkeit zur Selbstregulation! Vieles, was uns als erfolgreiche Unternehmer ausmacht, macht uns auch anfällig, unsere Bedürfnisse zugunsten unseres Unternehmens immer wieder beiseite zu schieben. Eine Strategie, die viele schon ganz früh erlernen mussten und die heute meist gewohnheitsmässig automatisiert abläuft. Daraus auszusteigen verbleibt oft ein sehnlicher Wunsch, der auch mit pragmatischen Ansätzen und guten Vorsätzen nur zu oft als unerreichbar erfahren wird. Für viele erscheint es auch als Herausforderung, eine Balance zu finden zwischen einerseits als kompetenter, fähiger Macher und Experte angesehen zu werden und andererseits die eigenen Zustände, Gefühle und Verletzlichkeiten nicht wegzudrücken. Für Unternehmer ist die Arbeitszufriedenheit meist enger mit der Zufriedenheit mit ihrem Leben, der Familie und sich selbst verbunden als für Arbeitnehmer, was die zentrale Rolle der Arbeit in ihrem Leben widerspiegelt. Laut einer Studie der UC Berkeley haben satte 72 % der Unternehmer irgendeine Art von mentalen Problemen in dieser Richtung. Von den von ihnen untersuchten Unternehmern hatten 30 % eine Vorgeschichte von Depressionen, 19 % hatten ADHS, 12 % hatten Probleme mit Substanzen und 11 % gaben an, an einer bipolaren Störung zu leiden. Die psychische Gesundheit erhält endlich die Aufmerksamkeit, die sie verdient und die gute Nachricht ist, dass es heute dafür neue Wege zu dauerhaften Lösungen gibt. Dabei kann das Verständnis und die körperliche Erfahrung des Lösens tiefer Zusammenhänge zwischen unseren frühesten Prägungen und unserem jetzigen Denken, Fühlen und Handeln Wundersames bewirken. Herzlich, Christian Meier Neuro Leadership Mentor zert. NARM Practitioner |
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AutorDas Pionierhafte hat mich schon immer faziniert: ob als Serial-Start-up-Gründer, Solar-Unternehmer oder Berater für Kreislaufwirtschaft, als trauma-informiertet Leadership Mentor, zertifizierter NARM Practitioner, Outdoor Guide, Experte für Neuroregulation und Forscher für Lösungen von Leiden jenseits der Symptomen . Archiv
April 2023
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